Abkürzung: J
Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das zur normalen Funktion der Schilddrüse beiträgt. Als Hauptbestandteil der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) hat es auf viele Stoffwechselvorgänge großen Einfluss: Der Energiestoffwechsel der Körperzellen, die Entwicklung von Nervensystem und Gehirn, die Funktion vieler Hormondrüsen sowie die Struktur der Haut werden durch eine ausreichende Jod-Versorgung des Körpers reguliert.
Vorkommen
Meeresfische, Garnelen und Algen enthalten besonders große Mengen an Jod. Aber auch Milchprodukte sind gute Nährstoffquellen. Der Jodgehalt von anderen Lebensmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft hängt vor allem von der Jodmenge im Boden und im Tierfutter ab. Zudem ist Jodsalz beziehungsweise jodiertes Speisesalz eine sehr wichtige Jodquelle für den Menschen.
Eine angemessene Jodversorgung ist für einen funktionierenden Stoffwechsel bei Kindern und Erwachsenen unabdingbar. Der regelmäßige Genuss von Fisch, Meeresfrüchten und die Verwendung von jodiertem Speisesalz versorgen den Körper mit Jod.
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Bedarf
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für die Jodzufuhr pro Tag:
Je nach Ernährungsweise wird der Gesamtjodbedarf oder ein Teil davon bereits über Lebensmittel gedeckt. Meistens genügt dafür schon der Verzehr von jodiertem Speisesalz und Meeresfisch (1- bis 2-mal pro Woche ). Zu den besonders jodhaltigen Lebensmitteln zählen zudem auch Milchprodukte sowie teilweise Wurstwaren oder Brot. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nennt als Höchstzufuhrmenge für jodhaltige Produkte 0,5 Milligramm pro Tag.
Mangelerscheinungen
Insbesondere bei sehr salzarmer Ernährung, dem Verzicht auf Fisch oder Milchprodukte sowie einseitiger vegetarischer Ernährung ist es möglich, dass die empfohlene tägliche Jodaufnahmemenge nicht erreicht wird. Bei starkem Jodmangel produziert die Schilddrüse dann nicht ausreichend Schilddrüsenhormone und Haarausfall, trockene Haut, Kälteempfindlichkeit, Gewichtszunahme, depressive Verstimmungen sowie eine vergrößerte Schilddrüse (Kropf) können die Folge sein. Eine zu geringe Jodaufnahme während Schwangerschaft, Stillzeit oder im Säuglingsalter kann zu schwerwiegenden Entwicklungs- und Funktionsstörungen beim Kind führen.
Jod als Nahrungsergänzungsmittel
Bei einer ausgewogenen Ernährung mit 1 bis 2 Fischmahlzeiten pro Woche und der Verwendung von Jodsalz sind jodhaltige Nahrungsergänzungsmittel nicht notwendig. Die zusätzliche Zufuhr von Jod kann in Einzelfällen sinnvoll sein, sollte aber stets mit dem Arzt abgesprochen werden. Gemäß EU-Richtlinien sind die Mineralstoffverbindungen Natriumjodid und -jodat sowie Kaliumjodid und -jodat in Nahrungsergänzungsmitteln für Deutschland und die Länder der EU zugelassen. Folgende gesundheitsbezogenen Aussagen zu Jod sind laut dem Amtsblatt der Europäischen Union zugelassen:
Alle Aussagen beziehen sich auf die normalen Körperfunktionen und beinhalten keinerlei Möglichkeit zur Leistungssteigerung. Eine Aufnahme von Jod über das normale Maß hinaus bringt keine gesundheitlichen Vorteile für den Verbraucher.
Überversorgung mit Jod
Meeresalgen und Meertang können sehr große Mengen an Jod enthalten, so dass bereits nach einem Konsum von 1 bis 10 Gramm Meeresalgen die tägliche Höchstmenge von 500 Mikrogramm überschritten wird. Diese Überversorgung mit Jod kann von den Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion, wie Herzrasen, Bluthochdruck, Gewichtsverlust, Nervosität und Schlafstörungen, begleitet sein. Auch immunologisch bedingten Erkrankungen der Schilddrüse durch eine überhöhte Jodzufuhr sind möglich. Daher sollte die Einnahme von jodhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln immer ärztlich kontrolliert werden. Insbesondere Personen mit Schilddrüsenerkrankungen sollten auf die eigenmächtige Einnahme jodhaltiger Nahrungsergänzungsmittel verzichten.
Quellen: Verbraucherzentrale; C. Leitzmann: Ernährung in Prävention und Therapie: EIn Lehrbuch, Georg Thieme Verlag, 2009; Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Ernährungsbericht und Referenzwerte zu Jod; Bundesinstitut für Risikobewertung; Europäische Komission
Autor:
Simone Lang; Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer